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19. April 2024
Lernwelten 29.08.2018

3 Tipps für die LMS-Einführung

Vor einigen Wochen konnten wir den 1. Geburtstag unseres neuen Lernnetzes feiern. Der 7. August 2017 war "Digitaler Umzugstag" für die VDV-Akademie: Wir wechselten von einem bestehenden Lernportal zu einem neuen Anbieter. Getreu dem Motto Auf zu neuen Ufern wurden im Vorfeld Konzepte geschrieben, Lernpfade angelegt, Dateien gepackt und zu guter Letzt TeilnehmerInnen importiert.

 

 

Heute, ein Jahr später, kann ich sagen: Der Umzug ist geglückt - das System läuft stabil, bietet uns viele neue Gestaltungsmöglichkeiten und den Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine interaktive Benutzeroberfläche.

Doch wie auch bei Umzügen im wahren Leben lauerten ein paar Tücken und Fallstricke, die es zu umschiffen galt. Aus meinen persönlichen Erfahrungen möchte ich gerne drei Learnings mit Ihnen teilen. Sie waren für mich rückblickend besonders wertvoll und können vielleicht auch Ihnen bei der Einführung eines Lernmanagementsystems (LMS) eine Hilfestellung bieten.

 

1. Das Gespräch mit den Kunden suchen

Über Wochen hatten wir die Struktur der einzelnen Lerneinheiten innerhalb des neuen Portals geplant. Uns beschäftigten unzählige Fragen: Wie bauen wir den Lernpfad am besten auf? Wie stellen wir ihn optisch dar? Welche Aufteilung ist sinnvoll? Ein schlüssiges Konzept und eine gewissenhafte Umsetzung sind das A und O.

Meine Erfahrung zeigt aber: Noch viel wichtiger sind Feedback und Akzeptanz der Kunden. Nur, weil ein Feature mir persönlich schlüssig erscheint, bedeutet das noch lange nicht, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer es als ebenso funktionell wahrnehmen. Darum ist, insbesondere in der Startphase, der ständige Austausch mit den Kunden essentiell. Das laufende Einfordern von Feedback birgt natürlich Frustpotential. Viele Prozesse sind zu Beginn noch nicht hundertprozentig ausgereift, dementsprechend hoch ist die Anzahl an kritischen Beiträgen. Es ist aber der einzige Weg, langfristig eine nutzerfreundliche Oberfläche zu schaffen. Denn: Nicht meine Kolleginnen und ich müssen mit dem Lernnetz arbeiten, sondern die Teilnehmenden unserer Lehrgänge. Deshalb sollten wir ihnen das Wort geben, aufmerksam zuhören und, wo es sinnvoll und umsetzbar erscheint, ihre Wünsche umsetzen.


2. Kreativ werden

Hin und wieder gibt es Situationen, in denen man an die Grenzen der technischen Umsetzungsmöglichkeiten (oder des vorgesehenen Supportbudgets) stößt. Das kann ärgerlich und frustrierend sein. Gleichzeitig ist es aber auch immer eine Chance, doch noch einen alternativen Weg zu finden. In solchen Momenten habe ich es als enorm hilfreich empfunden, gemeinsam mit meinen Kolleginnen zu brainstormen und nach kreativen Lösungen zu suchen. Wie sagt man so oft: Think outside the box! Muss es wirklich diese Form der Umsetzung sein oder was war der ursprüngliche Zweck? Kann ich diesen nicht auch über einen anderen Weg erreichen? Oft gibt es doch noch eine andere Art der Umsetzung oder einen kostengünstigen Workaround, wenn man sich nur weit genug von der ursprünglichen Idee löst und den Blick weitet.

 

3. Fehler (transparent) machen

Auch die besten Vorsichtsmaßnahmen, unzählige Testdurchläufe oder gut gepflegte Tabellen können nicht verhindern, dass doch einmal ein Fehler passiert oder etwas einfach nicht funktioniert wie geplant. Ob ein Flüchtigkeitsfehler, eine technische Hürde, ein Denkfehler - zunächst immer ein Grund zur Aufregung. Wann wohl der erste Beschwerdeanruf eingeht? Sollen wir den Fehler kommunizieren oder das Problem stillschweigend möglichst schnell beheben? Mit Blick auf das letzte Jahr habe ich an Gelassenheit gewonnen und auch an Mut. Meine Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den Nutzerinnen und Nutzern des Lernportals zeigen: Uns wurde enorm viel Verständnisbereitschaft entgegengebracht, wenn wir unsere Situation transparent gemacht haben. So begrüßte ich neue Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmer stets mit einem aufrichtigen Dank für ihre Geduld, wenn Prozesse noch nicht reibungslos liefen. Ich erklärte ihnen die Umzugssituation und versicherte, dass wir mit Hochdruck an guten Lösungen arbeiteten. Und ja, es gab auch Situationen, in denen ich noch keine Lösung in Aussicht stellen konnte - da bat ich um ihr Verständnis und versuchte, ihnen die komplexe Funktionsweise eines LMS näherzubringen. So wurde ihnen deutlich: Wir sind nicht perfekt und wir stehen dazu. Gleichzeitig geben wir alles, um immer besser zu werden und dazuzulernen.

 

Und nun interessiert mich natürlich brennend: Welche Erfahrungen haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, bisher bei der Einführung von Lernmanagementsystemen gemacht?

Autor

Thea Wehlitz

Thea ist Projektleiterin des InnoVET-Projekts UpTrain. Wenn sie nicht dafür sorgt, dass der UpTrain planmäßig rollt, bereist sie gerne die Welt und entdeckt neue Länder und Kulturen. Pünktlich zur Karnevalszeit ist die Kölnerin aber immer zurück in der Stadt am Rhing.

Kommentare (1)

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Smithk267Kommentieren am 15.09.2018

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