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27. April 2024
Menschen 26.06.2018

Women in Mobility: meet, network, change

Heute möchte ich von einem Termin erzählen, auf den ich mich schon wochenlang freute. Ich traf die drei Gründerinnen des Netzwerks „Women in Mobility“: Sophia von Berg, Coco Heger-Mehnert und Anke Erpenbeck.

Sophia von Berg, Doktorandin an der TU Clausthal besuchte 2015 eine unserer VDV Veranstaltungen zum Thema Multimodalität. Das war die eigentliche Geburtsstunde von Women in Mobility, denn Sophia beobachtete frustriert die Männerdominanz auf dieser Veranstaltung: „Viele Herren, die meisten davon etwas älter und in grauen Anzügen“. Ganze sechs Frauen zählte sie damals im Raum.

„Das kann doch nicht wahr sein“, dachte sie sich und tauschte sich über ihre Wahrnehmung mit Coco Heger-Mehnert, Projektmanagerin Digital bei der VRR AöR, aus. Die Männerdominanz kannte diese nur zu gut. Bei einem der nächsten Treffen zwischen ihr und Anke Erpenbeck, Marketingexpertin bei der KVB diskutierten sie das Phänomen. Die drei fackelten nicht lange, trafen sich und der Grundstein für das Netzwerk Women in Mobility war gelegt. Durch die hohe Social Media Affinität der drei Gründerinnen und das Wissen um die Chancen von Sichtbarkeit und Onlinevernetzung, starteten sie das Netzwerk direkt in Gruppen auf Facebook und Xing.

Die Initiatorinnen von Women in Mobility: Anke Erpenbeck, Coco Heger-Mehnert und Sophia von Berg
Die Initiatorinnen von Women in Mobility: Anke Erpenbeck, Coco Heger-Mehnert und Sophia von Berg

Offensichtlich hatten die Drei einen Nerv getroffen. Immer mehr Frauen tauschten sich im Netzwerk zu Fachthemen, Jobangeboten, Fragen zur Mobilität und zur Rolle von Frauen in der Branche aus. Ende des Jahres 2017 zeichnete sich ab, dass bei dem schnellen Wachstum, dem größer werdenden Wunsch nach persönlichen Treffen und bei der Lebendigkeit der Mobilitätsbranche der Netzwerkgedanke noch einmal präziser beschrieben werden sollte. Im Rahmen der Websiteerstellung wurden die Ziele noch einmal geschärft und in ein Motto übersetzt: meet, network, change. Es geht darum, Sichtbarkeit für viele spannende Frauen zu schaffen, das Netzwerken zu fördern und gemeinsam über Veränderungen der Mobilitätsbranche nachzudenken und diese umzusetzen.

Jede Sparte der Branche ist aufgrund der Veränderungen aufgefordert, über den Tellerrand zu schauen und via Netzwerk seine Möglichkeiten auszuloten. Frauen sind stark im Netzwerken, wesentlich uneitler im Diskurs, sehen eher Chancen als Konkurrenz. Neben den weiterwachsenden Gruppen haben die Gründerinnen einen Twitter-Kanal etabliert, der über wichtige Themen des Netzwerks und der Branche informiert. Dort nähert sich die Followerzahl der Tausendergrenze.

Mehr und mehr schafft das Netzwerk Möglichkeiten zum persönlichem Kontakt. Neben Präsenzen bei Barcamps, fand 2018 bereits zum zweiten Mal ein Meetup mit Unterstützung des Messeleiterin Britta Wirtz bei der IT-Trans in Karlsruhe statt. Rund 50 Frauen (und einige Männer) lernten sich dort kennen. Besonders freuen sich die drei Gründerinnen aber über den WiM Hub Berlin, die erste regionale Außenstelle der Women in Mobility. Anke Erpenbeck erzählt, wie es dazu kam: „Beim Railway Forum 2017 lernten wir Larissa Zeichhardt kennen, die zusammen mit vier weiteren engagierten Frauen aus Berlin (Julia Holze, Tanja Kampa, Martina Löbe und Ulrike Boy) den Ladies Brunch organisierte. Weil die fünf ebenfalls für ähnliche Ziele einstehen, einigten wir uns sehr schnell darauf, künftig enger zusammenzuarbeiten." Bei der Innotrans in Berlin wird unser WiM Hub Berlin zum Women in Mobility Luncheon einladen.

Sophia, Coco und Anke wollen das Netzwerk organisch wachsen sehen und lassen neue Entwicklungen in Ruhe auf sich zukommen. Den USP von WiM beschreibt Coco Heger-Mehnert folgendermaßen: „Wir sehen uns als Netzwerk der gesamten Mobilitätsbranche. Wir glauben fest daran, dass sich Mobilität immer breiter aufstellen wird und wir multimodal und vernetzt denken müssen. Unser Netzwerk ist hierarchie- und disziplinenübergreifend. Jede interessierte Frau ist willkommen, egal ob Geschäftsführerin, Expertin oder Studentin, egal ob aus Technik, Forschung, Wirtschaft, Politik oder Verbänden.“

Zum Thema Unterstützung und Mitgliedschaft von Männern hat das Netzwerk eine klare Meinung. „Unsere Online-Netzwerke sind exklusiv für Frauen gedacht. Wir wollen einen geschützten Raum für Austausch schaffen. Bei unseren persönlichen Treffen freuen wir uns, wenn Männer dabei sind und unser Netzwerk unterstützen“, stellt Sophia von Berg klar.

Apropos Unterstützung: Genau das wollen wir zukünftig noch stärker als VDV-Akademie. Es ist uns ein großes Anliegen, den Gründungsgedanken intensiv zu bestärken: Frauen in unserer Branche sichtbar machen. Als VDV-Akademie können wir einiges bewirken.

Coco, Sophia und Anke: Ihr seid großartig. Ich ziehe den Hut vor eurem ehrenamtlichen Engagement und freue mich sehr, Teil von Women in Mobility zu sein.

Falls Sie, liebe Leserinnen auch Teil des Netzwerkes werden wollen, dann kontaktieren Sie WiM auf folgenden Kanälen:

Twitter

Facebook

Xing

LinkedIn

 

Übrigens: Es gibt einen weiteren Blogartikel, der das Thema Frauen in der Mobilitätsbranche behandelt. Lesen Sie hier mehr über meine Heldin Natalia.

Es geht darum, Sichtbarkeit für viele spannende Frauen zu schaffen, das Netzwerken zu fördern und gemeinsam über Veränderungen der Mobilitätsbranche nachzudenken und diese umzusetzen.

Autor

Sabine Prettenhofer

Sabine hat unseren Blog aus der Taufe gehoben. Sie ist unser Trendscout, wenn es um Themen und Geschichten geht. Quasi immer auf der Suche nach spannenden Storys. Sabine wohnt in Wien und ist für uns als Freelancerin tätig. Social Media ist ihre zweite Heimat und darum betreut sie auch die Kanäle der VDV-Akademie.

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