Schweizer Frechmut im Personalmarketing
Jörg Buckmann ist ein bekanntes Gesicht in der Personalszene – besonders bei Verkehrsunternehmen. War er doch früher Personalleiter der VBZ (Verkehrsbetriebe Zürich). Mittlerweile ist er selbständiger Berater, Blogger und Buchautor. Sein Credo: Frechmut in der Personalarbeit und besonders im Personalmarketing. Dazu hat er den Teilnehmenden beim Verkehrscamp in Essen mehr erzählt.
Begonnen hat er seinen kurzweiligen Vortrag mit seiner Customer Experience am Weg von Düsseldorf nach Essen. Er hat es liebevoll so beschrieben: Jobsuchen ist wie Rheinbahnfahren - Nur noch krasser. Damit spielte er auf die alles andere als kinderleicht zu bedienenden Fahrkartenautomaten an, an denen er sich am Vortag fast die Zähne ausbiss. Und damit war er schon bei seiner wichtigsten Botschaft:
- Versetzen wir uns doch in die Position des Kunden. In der Personalgewinnung ist der Kunde der Kandidat. Buckmann fragte süffisant: Warum quälen wir denn unsere Bewerberinnen und Bewerber? Mit langwierigen Bewerbungsverfahren und schlechter Kommunikation. Wir befinden uns auf einem Bewerbermarkt, wir dürfen uns diese Haltung nicht mehr erlauben. Viel passender wäre dieser Gedanke: Unsere Bewerberinnen und Bewerber sind vorübergehende Gäste des Unternehmens.
- Er plädierte für mehr Humor in der Personalgewinnung und brachte dazu Zahlen mit: In 50.000 analysierten Jobanzeigen kommt das Wort 'genau' 6.853 Mal vor. Die Wörter 'Humor' oder 'Lachen' kommen nur 12 Mal vor. Warum sind wir im Recruiting so langweilig? Sein Tipp: eine Sprache verwenden, die Leute verstehen und sympathisch finden.
- Weiters plädierte er für niederschwellige Kontaktmöglichkeiten – sei es über Social Media, auf der Website oder in den Stellenanzeigen. Dafür muss niemand 47 Semester Marketing studieren. Der gesunde Menschenverstand reicht vollkommen. Ein Fakt ist noch wichtig für den Personalmarketing-Erfolg: die Abteilungen HR und Marketing müssen an einem Strang ziehen.
- Ein weiterer Tipp vom Frechmut-Guru: Kandidaten wollen konkrete Infos in Jobanzeigen. Je konkreter, desto besser. Vor allem wenn es um das Thema Gehalt geht. Der Begriff 'attraktives Einkommen' bedeutet für jeden etwas Anderes.
Drei frechmutige Beispiele aus unserer Branche
Diese 3 Unternehmen hat Jörg Buckmann besonders positiv hervorgehoben:
- Die Deutsche Bahn schaffte letztes Jahr das Anschreiben für Azubis ab.
- Die Ruhrbahn hat coole Sprüche auf Lager.
- ESWE Wiesbaden setzt ihre Alltagshelden heldenhaft ein – und das seit einigen Jahren.
Also, mehr Mut und Spaß im Recruiting, dann klappt es auch mit den Bewerberinnen und Bewerbern.
Tipp: Sie wollen Jörg Buckmann auch live hören und sehen? Dann haben Sie bei unserem Personalkongress in Leipzig die nächste Chance.
Eine Zusammenfassung des Vortrags hat uns die Sketchnoterin Steffi Kowalski gezeichnet:
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