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19. März 2024

Innova - Innovationsstrategien für Verkehrsunternehmen mit alternden Belegschaften

Innova - Innovationsstrategien für Verkehrsunternehmen mit alternden Belegschaften

Das Vorhaben INNOVA - Innovationsstrategien für Verkehrsunternehmen mit altern­den Belegschaften - hat die Branche des kommunalen Personennahverkehrs in NRW auf die An­forderungen des demografischen Wandels vorbereitet. Es wurde in den Jahren 2006 und 2007 durchgeführt. Die Verkehrsunternehmen wurden befähigt, innovative Gestaltungsmaßnahmen zur langfristigen Förderung der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit einzuleiten und umzusetzen. Dabei wurde davon ausgegangen, dass sich die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten mit ihrem Alter wan­delt und insbesondere differenziert. Der Erhalt der Arbeitsfähigkeit wurde im Kontext von Gesund­heit, Qualifikation und Motivation gewährleistet. Nachhaltige Personalmanagement-Strategien hatten dies zu berücksichtigen.

Primäre Zielgruppen des Vorhabens waren:

  • Betriebliche Entscheidungsträger und Akteure in Verkehrsunternehmen
  • Die Beschäftigten in den Verkehrsunternehmen
  • Überbetriebliche Multiplikatoren.

Das Projekt

Bei INNOVA handelte es sich um ein umsetzungsorientiertes Modellprojekt. Hierfür sind die einschlä­gigen Erkenntnisse und Ergebnisse der Arbeitsforschung zur Branche und zum demografischen Wan­del systematisch aufgearbeitet worden und in das Vorhaben eingeflossen.

Das Projekt wurde mit sechs Modellbetrieben unterschiedlicher Größe und Dienstleistungs­angebote durchgeführt. Es waren dies die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG, die Dü­rener Kreisbahn, die Kölner Verkehrs-Betriebe AG, die Märkische Verkehrs-Gesellschaft, die Ober­bergische Verkehrsgesellschaft und die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr.

Das Projektteam wurde von drei Beratungs- bzw. Bildungseinrichtungen getragen: der VDV-Akademie als Bildungseinrichtung des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV); der unab­hängigen Beratungs-, Forschungs- und Qualifizierungs-Einrichtung MA&T Sell & Partner in Köln; der prospektiv Gesellschaft für betriebliche Zukunftsgestaltungen mbH in Dortmund.

Als beratende und sog. strategische Partner, insbesondere in der Produktentwicklungs- und Transferphase, standen die Berufsgenossenschaft Bahnen und das BiBB Bundesinstitut für Berufs­bildung zur Verfügung.

Das Projekt hatte eine Laufzeit bis 31. Dezember 2007 und wurde vom Ministerium für Arbeit, Gesund­heit und Soziales des Landes Nordrhein Westfalen sowie vom Sozialfonds der Europäischen Union gefördert.

Branchenleitfaden Demografie für Verkehrsunternehmen

Der Branchenleitfaden Demografie – Alternsgerechte Arbeitsgestaltung in Verkehrsunternehmen ist eine Handlungshilfe für die betriebliche Gestaltung des demogra­fischen Wandels in Unternehmen der Verkehrsbranche.

Alternsgerechte Arbeitsgestaltung wird in Zukunft einen hohen Stellenwert im Personalmanagement unserer Unter­nehmen erhalten müssen, um die Belegschaften langfristig beschäftigungsfähig und produktiv zu erhalten. Die Berück­sichtigung demografischer Entwicklungen ist aber auch wich­tig, um den künftigen Bedarf an qualifizierten Fach­kräften ermitteln und gewährleisten zu können.

Im Projekt innova sind vier zentrale Gestaltungsfelder für die Verkehrsbranche identifiziert und im sog. Age²-Strategie-Cockpit hinterlegt worden, um erfolgreich und nachhaltig Beschäftigungsfähig­keit und Personalrekrutierung realisieren zu können:

  • Ressourcenorientiertes Gesundheitsmanagement
  • Betriebliches Eingliederungsmanagement
  • Alternsgerechte Qualifizierung
  • Demografiefeste Personalstrategien.

Das Zukunftscockpit: Checklisten für die einzelnen Gestaltungsfelder

Um den Verkehrsunternehmen ein einfach zu benutzendes Analyseinstrument an die Hand zu geben, wurden im Rahmen des Projektes vier maßgeschneiderte Checklisten entwickelt. Anhand dieser Checks gewinnen die Unternehmen einen umfassenden Überblick über Sachstand, Bewertung und ggf. Ansätze zur Weiterentwicklung innerhalb der Gestaltungsfelder.

Gestaltungsbaukasten

Das Projektteam hat zur systematischen Umsetzung der notwendigen Maßnahmen in verschiedenen Gestaltungsfeldern einen „Gestaltungsbaukasten“ zur präventiven Arbeitsgestaltung entwickelt. Abgedeckt werden die Gestaltungsfelder

  • Arbeitsorganisation (Abläufe, Aufbauorganisation)
  • Technik (Fahrzeuge, EDV, Arbeitsumgebung)
  • Personalentwicklung (Personalplanung, Qualifizierung, Führung)
  • Rahmenbedingungen (Arbeitszeit, Entgelt, Arbeitsverträge).

In diesem Gestaltungsbaukasten wird die Erhaltung der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit im Dreiklang : Gesundheit – Motivation – Kompetenz beschrieben.
Ebenso werden dargestellt:

  • Bewertungskriterien für die Gestaltung menschlicher Arbeit
  • Institutionelle Gesundheitsressourcen
  • Ressourcenbereitstellung und Stressorenreduktion
  • Bedeutung des Zusammenhangs Stressoren - Ressourcen
  • Zentrale Gestaltungsfelder des Age Managements
  • (Umgang mit alternden Belegschaften)
  • Führungsaufgaben
  • Modell: Gesundheitsmanagement
  • Führungsaufgaben im Gesundheitsmanagement
  • Erhalt der Arbeitsfähigkeit bei unterschiedlichen betrieblichen Maßnahmen

Download Entwurf des Gestaltungsbaukastens (PDF)

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