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23. April 2024
Lernwelten 28.09.2018

Zukunftskonferenz - eine Methode für Großgruppen

Das Arbeiten in großen Gruppen ist nicht immer einfach. Aber es hat auch durchaus Charme, insbesondere, wenn die Teilnehmergruppe auch noch kunterbunt gemischt ist und viele Facetten des Alltags und der Arbeitswelt einfließen.

©MODERATIO Großruppenmoderation
©MODERATIO Großruppenmoderation

 

Was ist denn eigentlich eine Zukunftskonferenz und warum so ein ‚komisches‘ Format?

Die Zukunftskonferenz ist ein Großgruppenformat zur Erarbeitung bestimmter Fragestellungen. Ziel einer solchen Veranstaltung ist oft…

  • … die Entwicklung von Visionen
  • … die Entwicklung von Strategien
  • … die Entwicklung von Leitsätzen oder Leitbildern
  • … ein Veränderungsprozess.

Also immer spannende Themen, die durchaus auch Konfliktpotenzial haben. Das Ziel einer Zukunftskonferenz ist es, gemeinsame Werte zu entdecken, Ziele zu entwickeln und Handlungspläne zu erstellen. Auf jeden Fall wird am Ende der Zukunftskonferenz ein Konsens gefunden, mit dem alle Beteiligten der Gruppe weiterarbeiten können.

Die Vorteile der Zukunftskonferenz liegen dabei ganz klar darin, dass das Wissen vieler Menschen zusammenkommt. Dabei werden der Fantasie keine Grenzen gesetzt, Kreativität ist gefragt und ein Perspektivenwechsel unerlässlich.

Und wie läuft das Ganze dann ab?

Gearbeitet wird in unterschiedlichen Gruppen. Die Gruppengröße liegt idealerweise bei 8 Personen, ist aber flexibel. Je nach Arbeitsschritt werden die Gruppen heterogen oder homogen zusammen gesetzt.

Die Zukunftskonferenz läuft dann in 5 Phasen ab:

  1. Blick in die Vergangenheit, um eine gemeinsame Basis zu schaffen 
  2. Blick in die Gegenwart, um festzustellen, wo der Stand ist
  3. Entwurf der idealen Zukunftsvision
  4. Konsensfindung mit allen Beteiligten
  5. Konkrete Maßnahmenplanung

Das spannende dabei ist, dass wirklich viele Erfahrungen, aber auch Meinungen aufeinander treffen, man aber in jeder Phase feststellen kann, dass es auch Gemeinsamkeiten gibt. Das ist eine ganz tolle Erfahrung, die es sich zu machen durchaus lohnt!

Interessant ist auch die Präsentation der Zukunftsvisionen der einzelnen Gruppen. Denn bei den Präsentationen wird nicht vorwiegend mit PowerPoint gearbeitet, sondern hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Es kann gespielt, moderiert, gemalt …. oder ..oder…oder werden. Hauptsache, die anderen verstehen in 5 Minuten, was gemeint ist. Überhaupt ist es so, dass zwischen den einzelnen Arbeitsschritten die Gruppen immer wieder zusammenkommen und die jeweiligen Arbeitsergebnisse präsentiert werden. Im Anschluss findet dann mehrfach eine Priorisierung statt, so dass man von der großen weiten Welt letztendlich auf ein überschaubares Programm für die Zukunft kommt und die Ideen konkretisiert werden.

The END

Am Ende stehen Leitgedanken und Visionen, die in konkrete Maßnahmen gefasst sind. Am Ende gehen alle zufrieden aus der Zukunftskonferenz heraus. Denn jede Person hat das Gefühl etwas beigetragen zu haben.  Es ist ein gutes Gefühl, DABEI gewesen zu sein!

Die Studierenden unserer VDV-Sommeruni diskutieren bei der Zukunftskonferenz
Die Studierenden unserer VDV-Sommeruni diskutieren bei der Zukunftskonferenz

Meine erste Erfahrung mit der Moderation einer etwas abgespeckten Form der Zukunftskonferenz habe ich ihm Rahmen der 5. VDV-Sommer-Universität ‚Öffentlicher Personenverkehr‘ in Wuppertal machen dürfen.

Es war irrsinnig spannend. Die Zeit war leider etwas zu kurz und der Tag insgesamt sehr lang. Am Ende waren alle fürchterlich müde, aber wir hatten unser Motto für die zukünftige Arbeit festgelegt.

Was ich selber dabei gelernt habe:

  • Nur soviel Input vorher wie WIRKLICH nötig 
  • Zeit, wir brauchen Zeit und müssen uns diese für solch ein Projekt nehmen
  • Am Ende kommt tatsächlich etwas raus, was alle Beteiligten tragen können
  • Aus vielen Meinungen kann eine werden - faszinierend!
  • Gruppenarbeit funktioniert - interdisziplinäres Arbeiten funktioniert hervorragend - Ideen ‚spinnen‘ macht super Spaß und am Ende kommt Gutes dabei heraus

Ich freue mich schon auf die nächste Zukunftskonferenz.

Das Ziel einer Zukunftskonferenz ist es, gemeinsame Werte zu entdecken, Ziele zu entwickeln und  Handlungspläne zu erstellen.

Autor

Ilona Merkle

Ilona ist treue Seele der VDV-Akademie, ist sie doch schon seit 2005 mit dabei. Sie organisiert und konzipiert Tagungen zu den unterschiedlichsten Themen, von Marketing über Sicherheit bis zur Sommeruniversität. Als (fast) Kölnerin liebt sie den Karneval und sie weiß das Leben zu genießen. Mittlerweile tut sie das auch sehr gerne in Bayern, wo sie an den Wochenenden in nettes Ferienhäuschen zur zweiten Heimat macht.

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